Der Club zwingt Hamburg in die Knie, HSV verpasst den besten Rückrundenstart seit 34 Jahren
Der Hamburger SV kommt in der "Easy-Credit"-Arena beim 1.FC Nürnberg verdient mit 0:2 (0:0) unter die Räder und muss sich nun für den Blick auf die internationalen Plätze nach diesem Dämpfer ein Fernglas zurechtlegen. Während man noch vor dem Spiel gegen den Club über einen möglichen Rekordstart seit 43 Jahren und den relativ geringen Abstand zu den Champions-League-Plätzen sprach, muss der HSV wieder von null anfangen. Für den 1.FCN war es der erhoffte Befreiungsschlag, den sie nach dem Pokal-Aus gegen Schalke 04 und zuvor nur einem Sieg in den letzten acht Liga-Spielen brauchten.
Das Spiel begann äußerst langweilig, für beide Teams ging es um viel und somit zeigte kein Team Risikobereitschaft nach vorne. Gute Chancen, schöne Spielzüge und individuelles Durchsetzungsvermögen waren Mangelware. Der Hamburger SV konnte sich nach und nach ein optisches Übergewicht erspielen. Dass es kaum zu Torchancen kam schien nicht verwunderlich, immerhin standen sich mit dem 1.FCN und dem HSV die beiden zweikampfstärksten Mannschaften der Liga gegenüber. So ging es mit einem trockenen 0:0 und nur drei kaum sehenswerten Chancen in die Umkleidekabine.
Vor 36 202 Zuschauern begannen die Rothosen die zweite Halbzeit engagiert, mussten aber einen Nackenschlag nach dem anderen Hinnehmen. Erst entschied Schiedsrichter Welz bei seinem 5.Ligaspiel als Spielleiter in der 59.Minute auf Elfmeter, den Simons flach in die Mitte und damit knapp an Rosts Füßen vorbei platzierte, nach dem der 36-jährige Torwart in einem Zweikampf Eigler diesen foulte und gelb sah. Die Hamburger waren nun gefordert und musste die Offensive suchen, Spieler mussten mit vorrücken und machten damit zwangsläufig Raum offen für Konter der Gastgeber. Einer diese Konter landete bei Nürnbergs Mak, der im Laufduell mit Kacar leicht kollidierte und Schiedsrichter Welz zu der Überzeugung brachte, gefoult worden zu sein. Darauf sah Kacar wegen vermeintlicher Notbremse die Rote Karte. Der folgende Freistoß sollte für den Ligadino der letzte Stoß ins Unglück sein: Nachdem Rost den Schuss nur an die Latte lenken konnte, fiel der Ball erst Simons, darauf Cohen vor die Füße, der in der 70.Minute nur noch einschiebe musste.
In Unterzahl schafften es die Hamburger das Spiel nicht noch einmal spannend zu gestalten, auch wenn der Versuch zu erkennen war. So verließen die Hamburger am Ende ohne Punkte und mit 9 Punkten-Abstand auf Leverkusen den Platz, während sich Nürnberg aus der Abstiegszone vorerst befreien kann und nur 4 Punkte Rückstand auf den HSV hat. Für den Hamburger Sport Verein schien an diesem Tag alles doppelt bitter zu verlaufen: So siegte die Konkurrenz (Bayern, Hoffenheim und Leverkusen am Tag zuvor), man verpasste einen Rekord und Kacar wird nächste Woche beim Derby gegen St.Pauli gesperrt fehlen.