Lawless - Die Gesetzlosen
Als ich die Bewertung des Films bei Amazon sah, dachte ich sofort, dass das ein klasse Film sein muss. Viereinhalb Sterne bei 32 Bewertungen. Auch die Schauspieler klangen nicht abschreckend, Tom Hardy, Gary Oldman und Shia LaBeouf. Film ausgeliehen und ab damit in den Player. Gut zwei Stunden später saß ich dann mit offenem Mund vor dem Fernseher. Leider nicht aus Begeisterung, mehr wegen einer Mischung aus Verwirrtheit und Enttäuschung.
Aber gut mal kurz den Inhalt umreißen. Der Film spielt in den 30er Jahren und setzt sich mit der Prohibition in der USA auseinander. Drei Brüder betreiben eine Schwarzbrennerei in Virginia, kurz nach Beginn taucht dann auch der Gegenspieler auf, ein Special Agent, der den Brüdern das Leben nun versucht zur Hölle zu machen. Ein paar Frauen tauchen auch noch auf, damit es die obligatorischen Lovestories geben kann.
In vielen Reszensionen wurden ja die tollen schauspielerischen Leistungen gelobt, die ich allerdings nicht gesehen habe. Shia LaBeouf kam mir eigentlich immer wie ein kleines Kind vor, dass nicht wirklich weiß, was er so machen soll und so auch wirkt, unsicher und unentschlossen in der Darstellung seines Charakter. Würde ja durchaus zur Figur passen, aber er ist einfach für mich nicht konsequent und deshalb wirkt sein Charakter auf mich einfach lächerlich. In der einen Szene wäre ich fast weggerannt, da war das Schauspiel einfach dilettantisch. Selten jemanden so gekünzelt heulen gesehen und gehört.
Tom Hardy wurde ja sehr für seine Darstellung hochgelobt, seine schauspielerische Leistung mag auch gut gewesen sein, aber da ich seine Figur einfach komisch fand, kann ich das nicht wirklich gut bewerten.
Der Gegenspieler Special Agent Charlie Rakes, gespielt von Guy Pearce, war für mich der schauspielerisch am besten umgesetzte Charakter. Leider fehlt der Figur für mich eine glaubhafte Motivation für sein Handeln, weswegen ich sein ganzes Handeln im Film als überzogen und unrealistisch empfand.
Dem ganzen Film fehlt es für mich an einer anständigen Hintergrundgeschichte, die der Film aber gebraucht hätte. Mir fehlt da einfach der Sinn hinter den Beweggründen am Anfang. Später kommen dann die klassichen Motive, wie Rache und Liebe dazu, aber das ist nichts was einen Film besonders macht. Der Film krankt somit in seiner Handlung, da vieles für mich, wie gesagt, nicht nachvollziehbar war.
Auch weiß der Film, nie so wirklich ob er ein Actionfilm oder ein historisch korrekter Film sein will. Die Zeit war ja durchaus blutig, aber wenn der Film dann dazu übergeht den Zuschauer mit übergroßen Explosionen oder Feuergefechten zu überzeugen, finde ich das einfach unpassend.
Das Ende des Films war für mich dann auch enttäuschend, da 0815.
Insgesamt war ich sehr enttäuscht von dem Film, aber scheinbar war der Film einfach nicht für mich gemacht.
5 von 10 Punkten
Ab hier jetzt Spoiler:
Wie kann man überleben, wenn einem die Kehle aufgeschlitzt wird und mann erstmal ne Masse Blut rausspritzen sieht, man gefühlt eine Ewigkeit dort liegt und die spätere Retterin erstmal wiederkommen muss und dann noch vergewaltigt wird in der Zwischenzeit und ihn dann in einer ländlichen Gegend erstmal in ein Krankenhaus fahren muss, was eher nach Provinz aussieht?
Oder warum baut man über den ganzen Film den Mythos der Unsterblichkeit von Forrest Bondurant auf um ihn dann im Endkampf erstmal zu durchlöchern, ihn als praktisch Tod darzustellen, um ihn dann in der Szene danach zu zeigen, wie er überlebt hat, um dann an einer Lungenentzündung zu sterben? Fand ich einfach komisch gemacht und kam erzwungen rüber.