Ralle ist doch bloß ein schlechter Verlierer (Broncos killten ja die Pats)
und Marv die Zahlen lügen.
Ist doch am Ende vollkommen irrelvant, dass ein Newton die besseren Zahlen aufgelegt hat, weil dies lag ja auch ganz klar am Gameplan der Broncos, damit einhergehend hatte Newton auch mehr Field-Possession als Manning, womit die "besseren" Zahlen und mehr Yards zu erklären sind.
Nur die Broncos haben ja schon weit vor dem letzten TD (eigentlich die komplette 2. Halbzeit) doch nur noch verwaltet und die Uhr laufen lassen, was öfter zu einem 3-and-Out geführt hatte. Diese sehr passive Spielweise sieht kein Zuschauer - auch nicht die Broncos-Fans - gern, da es erstens unattraktiv ist und zweitens man ganz schön blöd dasteht, falls es nicht aufgeht bzw. ist es dann schwer den Schalter wieder umzulegen.
Aber Kubiak wusste, dass die Panthers diese Saison noch nicht gegen so einen unglaublich guten Pass-Rush gespielt haben und hat voll auf diese Karte gesetzt und es ging auf. Die bis dahin wohl fast beste O-Line der Liga ist auf einmal arg in sich zusammengebrochen, hat aufgrund des immensen Drucks viele leichte Fehler (waren doch locker fünf Offsides, und davon 3x von einem erfahrenen Recken wie Oher) gemacht und ist vor allem durch das Blitzen arg verwundbar gewesen, was ja auch klar ist, nur konnte Newton so schnell die durchs Blitzen vorhandenen freien Receiver gar nicht nutzen, da die Defensive-Line ja auch ohne die Jungs, die von hinten geblitzt sind, schon jede Menge Druck ausgeübt hatte.
Und wenn man das ganze Spiel über bemerkt, dass man so den Gegner, wenn auch nicht immer mit 0-2 1st Downs, stoppen kann, ist es doch nicht verwerflich auf diese Karte zu bauen und für einen möglichen Titel einfach auch mal unattraktiv dreckig zu spielen, erst recht, wenn man weiß, dass die gegnerische Defense auch sehr hoch einzuschätzen ist und diese ein Garant für viele verursachte Turnover in der Saison war, womit sie eine höhere Gefahr darstellte und man noch einen Grund mehr fürs Verwalten hatte.
Klar ist Manning nicht mehr der Manning von 2013/14 und davor, aber das musste er doch auch nicht mehr, weil Denver eben ein Team war, was über die Defense kam. Er war halt zu richtigen Zeit am richtigen Ort, was man ihm aber nicht vorwerfen kann. Dieses Phänomen gab es doch schon vorher in der NFL (siehe Brad Johnson beim Buccaneers Titel 2003, wenn auch dieser im SB aufgedreht hatte, aber zuvor eben auch nur der Verwalter war) und auch in anderen Sportarten. Oft entscheidet eben der Gameplan und der wird die hohe Erfolgsquote immer über der Attraktivität und einen 5-TD-Manning/QB ansiedeln.
Jeder Fußballer würde auch gern 2 Fallrückzieher und 2 30-Meter-Hammer in einem Spiel bringen, aber gibt sich auch mit 2 Eigentoren oder 2 Abstaubern zufrieden, solange die eigene Truppe erfolgreich ist. Attraktivität des Spiels ist zwar schön und gut, aber am Ende entscheidet nicht nur im Sport eben die Effektivität, Effizienz und dergleichen...
Und nochmal zu Newton, natürlich war der Junge nervös. Zu Beginn sicherlich weil es sein 1. SB war, im späteren Verlauf einfach, weil die Zeit schwand und schwand und die Broncos ihm einfach keine richtige Zeit für viele gute Pässe ließ (Läufe waren aufgrund des Rückstands dann ja eh nicht mehr so gefragt).
Er war zurecht der MVP der diesjährigen Saison, aber er hatte halt vorher kein Defense-Kaliber à la Broncos gegen sich und er ist halt auch von seinen Mitspielern abhängig, die aber leider das gleiche Problem wie er hatten, nämlich die Broncos.